Der 88. Auto-Salon ist eröffnet: «Die Quintessenz des menschlichen Genies»

88. Auto-Salon Genf

Der 88. Auto-Salon ist eröffnet: «Die Quintessenz des menschlichen Genies»

8. März 2018 agvs-upsa.ch – Seit 10 Uhr ist die 88. Geneva International Motor Show auch für das Publikum geöffnet. Die Eröffnung fand im Beisein von Bundesrat Guy Parmelin statt. Der Magistrat war mit dem Zug aus Bern angereist.
 

Natürlich wusste der Vorsteher des eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) um die Ironie seiner Wahl des Verkehrsmittels. «Der Homo mobilis wird durch den Verkehr gebremst, den er selbst verursacht hat», stellte Parmelin fest und zitierte den früheren BMW-Vorsitzenden Eberhard von Kuenheim: «Das Automobil ist so erfolgreich, dass es nur einen wirklichen Feind hat, nämlich sich selbst. Seine massenhafte Verbreitung ist eine Herausforderung an die Zukunft des Strassenverkehrs.»

Bundesrat Parmelin erinnerte daran, dass wir letztes Jahr total 25'000 Stunden lang im Stau standen, ein Zeichen, dass unsere Verkehrsinfrastruktur an Grenzen stösst. Zuvor hatte Salon-Präsident Maurice Turettini die rhetorische Frage in den Raum gestellt, warum in der Schweiz alles «zehnmal länger dauert als anderswo» und an die Autobahn Lausanne – Genf erinnert, die noch immer auf einen Ausbau auf sechs Spuren wartet. «In China werden jeden Tag 40 Kilometer Autobahn eingeweiht.»

Turettini warf einen Blick in die Zukunft des Auto-Salons. Genf sei zwar nach wie vor die grösste Messe der Schweiz und habe internationale Strahlkraft: «Aber es gibt Hersteller, die eine Messeteilnahme nicht mehr als Must betrachten.» Das Internet, Elektronikmesse, Mode- und Sportveranstaltungen würden vermehrt genutzt, um Neuheiten vorzustellen. «Wird das Web den Salon ersetzen?» fragte Turettini und gab die Antwort gleich selbst: «Wir werden Lösungen finden, um neue Aussteller zu erreichen und den Salon in die Zukunft zu tragen.» Ein erster Schritt dazu ist die neue Zusammenarbeit mit der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.

«Die Quintessenz des menschlichen Genies»

Der abtretende Genfer Staatsratspräsident François Longchamp trat ein letztes Mal als Genfer Regierungschef am Auto-Salon auf. Der FDP-Politiker nutzte das Podium für eine launige Liebeserklärung. Der Salon löse in ihm die «verrücktesten Emotionen» aus, so Longchamp: «Und zwar nicht die hübschen Hostessen. Das Auto ist die Quintessenz des menschlichen Genies. Ich kann eine Stunde damit verbringen, einen Maserati anzuschauen.»

Und auch wer Autos nicht liebe, der könne sich in Autos lieben, meinte Longchamp. «So gesehen, ist der Salon auch eine Hochzeitsmesse…»

gims2018_guy_parmelin_bienna_520px.jpg
Bundesrat Parmelin im Gespräch mit Studierenden der BFH, rechts AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli.

So viele Emotionen löse sein Eisenbahnwagen in der Tat nicht aus, konterte Bundesrat Guy Parmelin die Rede Longchamps. Parmelin regte in einer Rede an, dass wir alle unsere Arbeits- und damit Verkehrsgewohnheiten überdenken sollten – um unnötige Fahrten zu vermeiden: «Aber die Wahl des Verkehrsmittels muss frei bleiben.»

Genf sei ein Schaufenster der Innovationen in Sicherheit und Umweltverträglichkeit. «Die ausgestellten Fahrzeuge, viele mit alternativen Antrieben, zeigen, dass die Hersteller ihre Verantwortung wahrnehmen», sagte der VBS-Vorsteher, ehe er sich auf den traditionellen bundesrätlichen Rundgang machte – der auch am AGVS-Stand in Halle 2 vorbeiführte. Dort unterhielt sich Guy Parmelin mit Lernenden und Studierenden.

nach oben
Feld für switchen des Galerietyps
Bildergalerie