Erstmals über 30 Prozent Marktanteil

Amag-Jahresbilanz 2020

Erstmals über 30 Prozent Marktanteil

22. Januar 2021 agvs-upsa.ch – Amag-CEO Morten Hannesbo und sein designierter Nachfolger Helmut Ruhl können trotz Coronakrise auf ein sehr solides 2020 mit einem Umsatz von 4,0 Milliarden Franken zurückblicken.
 
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Amag-CEO Morten Hannesbo und sein Nachfolger Helmut Ruhl (rechts) während der virtuellen Jahresbilanz-Konferenz. Quelle/Screenshot: Amag

pd/jas. «Es war für uns eines der schwierigsten Jahre. Dennoch konnten wir trotz des schwierigen Umfelds und dank der Unterstützung unserer Händler ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen und insgesamt 79'605 Fahrzeuge verkaufen», erläuterte Amag-CEO Morten Hannesbo bei der virtuellen Jahresbilanz-Konferenz live aus dem «Amag Studio» am Hautpsitz in Cham. Die Amag kämpfte 2020 nicht nur mit den Folgen der Coronakrise, im Frühling sorgte ebenfalls eine Cyberattacke auf das Unternehmen für grosse Probleme. Doch Hannesbo, der im März 2021 das Zepter an seinen Nachfolger Helmut Ruhl übergibt, kann trotzdem auf ein sehr solides 2020 mit einem Umsatz von 4,0 Milliarden Franken zurückblicken.
 
Durch den acht Wochen lang dauernden Lockdown, der Absage des Genfer Autosalons und der traditionellen Frühlingsausstellungen sowie der Schliessung der Verkaufsräume in den wichtigen Monaten März, April und Mai 2020 brachen die Neuwagenverkäufe in der Schweiz um 24 Prozent ein. Dem konnten sich auch die Amag-Marken nicht entziehen. Insgesamt verkaufte der Schweizer Importeur 71’290 Personenwagen und knackte dadurch mit 30,1 Prozent erstmals die 30-Prozent-Marktanteils-Marke. Und nicht weniger als fünf Amag-Modelle liegen dabei in den Top-Ten der Schweizer Modellrangliste.
 
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Quelle: Amag
 
Morten Hannesbo erklärte zu den Verkaufszahlen: «In diesem besonderen Jahr haben alle unsere Marken zulegen können, zudem haben wir über 4406 ‘Steckerfahrzeuge’ und weitere 7676 Autos mit neuen Antrieben verkaufen können. Das ist eine tolle Leistung in dieser Zeit und zeigt, wie stark die Markenpartner unserer Marken aufgestellt sind und wie kundenorientiert sie arbeiten.»
 
2020 setzte die Amag auch auf neue Dienstleistungen und startete im Retail-Bereich genau zum Lockdown mit einem eigenen Online-Sales-Portal: Mit 9000 Kundenregistrationen, 5200 Probefahrten und Sales-Leads sowie 300 online verkauften Fahrzeugen, ist man bei der Amag mit dem Start dieses Online-Kanals zufrieden. Auch wenn der finale Kauf immer noch beim Händler stattfinde, würden viele Kundinnen und Kunden zumindest Teile des Kaufprozesses nun online machen. «Wir werden wohl in wenigen Jahren rund einen Fünftel aller Autos online verkaufen», schätzt Hannesbo.
 
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Amag-CEO Hannesbo gibt Auskunft zu den Plänen im Retail-Bereich. Quelle/Screenshot: Amag

Auch im Abo-Bereich baute die Amag-Gruppe ihr Portfolio 2020 aus. «Auto-Abos sind gekommen, um zu bleiben», so der im März abtretende CEO. Neben dem Abodienst Clyde mit inzwischen 900 Abos seit dem Marktstart 2019 und bald auch Mindestabolaufzeiten von einem statt wie bislang drei Monaten, ging im Mai auch das Kurzzeitsharing-Angebot Ubeeqo an den Start. Das Produktportfolio von Ubeeqo Schweiz umfasst Carsharing für Privatkunden und Unternehmen. Dabei gibt es einerseits Carsharing-Flotten, die rund um die Uhr der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen und von Einzelpersonen und Unternehmen genutzt werden können. Die Fahrzeuge sind an strategischen Standorten in Zürich, Basel, Bern, Luzern und Genf platziert und bieten Preise pro Stunde und Kilometer an. Andererseits können Pool-Fahrzeuge für ein grosses Unternehmen, eine Gemeinde oder für eine Überbauung angeboten werden. Diese Geschäftslösung wird mit einer monatlichen Pauschale verrechnet.
 
Morten Hannesbo, CEO Amag Group AG, ergänzt: «In herausfordernden Zeiten zeigt sich die Stärke der Amag und die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Unternehmen der Gruppe mit unseren Händlern und Partnern. Die Werkstätten haben 2020 sehr gut gearbeitet und es ist der Organisation auch gelungen, den Marktanteil aller unserer Marken zu steigern. Zudem musste keiner unserer Händler Konkurs anmelden. Das spricht für die Stärke unserer Partnerschaften.» Aktuell arbeiten 6472 Mitarbeitende in der Amag-Gruppe. Davon sind 728 Lernende. «Heute kann die Amag fast jedes Kundenbedürfnis rund um die motorisierte, individuelle Mobilität erfüllen, was die Kundinnen und Kunden auch schätzen», so Hannesbo.
 
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Mit der Mobilog AG hat die Amag seit Anfang 2021 ihren Logistikbereich neu geordnet. Quelle/Screenshot: Amag

Damit dies so bleibt will die Amag 2021 weiter in ihre Geschäftseinheiten und die Infrastruktur investieren. Die Amag Import AG plant beispielsweise am Standort Birrfeld ein neues Aus- und Weiterbildungscenter für die gesamte Markenorganisation. Zudem wurde mit der seit Jahresbeginn operative Mobilog AG ein neuer Logistik- und Ersatzteiledienstleister geschaffen, der Dienstleistungen übrigens auch an Drittkunden anbieten soll. Am Standort Birrfeld/Lupfig ist ausserdem der Bau eines neuen Auto-Lagerhauses geplant und aktuell entsteht hier ein neues Karosserie- und Lackzentrum. Insgesamt investiert die Amag in den kommenden Jahren rund 65 Millionen Franken in diesen Standort. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass die Amag für 2020 trotz steigendem Anteil der elektrifizierten Modelle mit hohen CO2-Sanktionen rechnen muss. 2019 musste sie wegen der Verfehlung der CO2-Grenzwerte ein Strafzahlung von 38 Millionen leisten. «Für das Jahr 2020 rechnen wir mit einem Bussgeld von etwa 100 Millionen Franken», so Hannesbo.
 
amag-artikel_6_chef-im-dienst.jpgDer angehende Amag-CEO Helmut Ruhl (rechts) lernt die einzelnen Bereiche des Schweizer Importeurs kennen und legt dabei auch selbst Hand an. Quelle/Screenshot: Amag

Einen Ausblick in die Zukunft gibt Helmut Ruhl, CFO und ab dem 1. März 2021 CEO der Amag-Gruppe: «Die AMAG hat 2020 und die Jahre davor sehr solide gearbeitet. Wir werden unser Kerngeschäft weiterhin hegen und pflegen. Wir sind ein grundsolides Schweizer Familienunternehmen und als Finanzchef kenne ich die Zahlen, sie dürfen mir also glauben.» Der 51-Jährige will die Amag zur führenden Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität entwickeln: «Wir werden uns deswegen auch einen hinreichend ambitionierten Plan geben, um vor Ende des Jahrzehnts bilanziell CO2-neutral zu werden. Wir wollen zeigen, dass die Präsenz im ganzen Land ein Vorteil ist – auch in einer digitalisierten Welt. Unsere Kunden verändern sich. Und auch wir werden digitaler und nachhaltiger.»
 
Bis 2025 geht Ruhl daher davon aus, dass rund 30 Prozent der von der Amag verkauften Fahrzeuge einen Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb aufweisen werden – zählt man alle Formen der Elektrifizierung dazu, sogar 50 Prozent. Betreffend der Schweizer Verkaufszahlen insgesamt schätzt der angehende Amag-CEO: «Wir gehen für 2021 bislang von einem Gesamtmarkt von 280’00 Fahrzeugen aus, das sind 40'000 mehr als 2020, aber immer noch 30'000 weniger als 2019.» Und wie sieht es bezüglich den Verkaufszahlen der Amag selbst aus? «Hoffentlich mehr als im letzten Jahr», meint Helmut Ruhl dazu vielsagend.
 
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