Kindersitze in Elektroautos

TCS-Test

Kindersitze in Elektroautos

13. August 2020 agvs-upsa.ch – Wie viele Kinder gleichzeitig in einem Fahrzeug transportiert werden können und wie einfach die Installation eines Kindersitzes ist, lässt sich dem Fahrzeugprospekt oft nicht entnehmen. Der TCS testet deshalb in regelmässigem Abstand verschiedene Familienfahrzeuge auf ihre Kindertransportfreundlichkeit. Dieses Jahr wurden zum ersten Mal 15 rein elektrische Autos unter die Lupe genommen. Dazu zählen Kompaktwagen, im Preissegment bis 135‘000 Franken. Darunter 12 5-Plätzer zwei 4-Plätzer und ein 7-Plätzer. 


Quelle: TCS

pd. Idealerweise reisen Kinder auf den äusseren Sitzplätzen in der zweiten Reihe. Aus diesem Grund sollten sich alle Kindersitze entsprechend unkompliziert auf diesen Positionen montieren lassen. Mit «sehr gut» schnitten bei diesem wichtigen Kriterium im Test die 5 Teilnehmer Audi e-tron, Porsche Taycan, Tesla X und Model 3 und der VW e-Golf ab. 5 weitere Fahrzeuge schnitten hier mit der Bewertung «gut» ab. Der Renault Zoe, der Nissan Leaf, der Kia Niro, Hyundai Kona und der BMW i3 erhalten auf diesen Sitzplätzen nur die Note «befriedigend». Ausschlaggebend sind das schlechte Platzangebot, die ungenügenden Bedienungsanleitungen oder die kurzen Gurtlängen.

Auf der Position «zweite Reihe in der Mitte» erreicht der Tesla Model X als einziger die Bewertung «sehr gut». Dies verdankt er dem sehr grosszügigen Platzangebot und den Isofix-Verankerungen, die auf diesem Sitzplatz bei keinem anderen getesteten Fahrzeug anzutreffen waren. Das Verdikt «nicht geeignet» erhielten hier der Mini Electric, der BMW i3, Hyndai Kona EV, Nissan Leaf und der Porsche Taycan. Die restlichen 7 Fahrzeuge erhielten die Bewertung «mit Einschränkungen», denn bei diesen Fahrzeugen kann auf dieser Position kein Kindersitz installiert werden. Sie bieten auf dem hinteren mittleren Sitz nur noch für einen Sitzerhöher ohne Lehne genügend Platz.

Auf dem Beifahrersitz sollte nur dann ein Kind mitreisen, wenn hinten bereits alle Sitzplätze belegt sind. Wenn es darum geht, den Beifahrersitz mit einem rückwärtsgerichteten Kindersitz auszurüsten, muss der Beifahrerairbag zwingend deaktiviert werden. Bei vorwärtsgerichteten Kindersitzen kann der Airbag aktiv bleiben, wenn der Sitz auf der hintersten Position eingestellt ist.

Bei allen getesteten Fahrzeugen gibt es keine automatische Beifahrerairbag-Deaktivierung. Bei allen Tesla-Modellen und dem Mercedes EQC wird der Beifahrerairbag über das Display deaktiviert. Beim Hyundai Kona EV stehen in der Bedienungsanleitung Angaben, die für die Schweiz nicht zutreffend sind. Der Audi e-tron verfügt ab Werk und ohne Aufpreis über Isofix-Verankerungen auf dem Beifahrersitzplatz, weshalb er ebenfalls die Note «gut» erhält, das gleiche gilt für den viel billigeren Opel Corsa.

Bei allen anderen getesteten Fahrzeugen kann der Airbag mittels Drehschalter deaktiviert werden, weshalb sie die Note «mit Einschränkungen» erhielten. Die restlichen Fahrzeuge erhielten auf dem Beifahrersitzplatz ein «befriedigend».

Fahrzeuge, die im TCS-Test die Gesamtnote «sehr empfehlenswert» oder «hervorragend» erhalten haben (vier oder fünf Sterne), eignen sich für den Transport von mehr als zwei Kindern. Werden jedoch nicht mehr als zwei Kinder transportiert, kann sich auch bereits ein Fahrzeug eignen, welches im Test mit «bedingt empfehlenswert» (zwei Sterne) bewertet wurde.

Trotzdem haben viele Autos noch Verbesserungspotenzial bezüglich Familienfreundlichkeit. Das zeigen die teilweise restriktiven oder auch widersprüchlichen Bedienungsanleitungen. Dazu kommen bei diversen Autos eine unbefriedigende Zugänglichkeit zu Isofix- und Top Tether-Verankerungen sowie kurze Sicherheitsgurte. Um das passende Familienauto zu finden, sollte auf jeden Fall zuerst eine Probefahrt mit Kindern und Kindersitzen organisiert und die Typenliste der Kindersitzhersteller zu Rate gezogen werden.

Den kompletten Test mit allen Kriterien und Beurteilungen gibt es hier.
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