Boxenstopp über Generali-Umfrage
Elektroauto geplant, Verbrenner gekauft
23. März 2022 agvs-upsa.ch – 200 Autofahrerinnen und 200 Autofahrer nahmen an einer Umfrage des Schweizer Versicherer Generali teil. Welche Überlegungen finden rund um einen Autokauf statt? Im Interview ordnet René Müller, Head of Product Management Non Life bei Generali Schweiz, die betreffend Umweltaspekt erwartbaren, jedoch bezüglich Elektroautos auch überraschende Ergebnisse ein.

Quelle: Generali/Cupra
mig. Herr Müller, was hat Sie am Umfrageresultat persönlich am meisten überrascht?
René Müller, Head of Product Management Non Life bei Generali Schweiz: Der Umstand, dass knapp ein Viertel der Befragten in den vergangenen 12 Monaten ein Auto gekauft haben, ist tatsächlich überraschend. Und dies trotz der mit der Corona-Situation verbundenen Unsicherheit. Angesichts der gelockerten Corona-Massnahmen hätte es zudem nicht überrascht, wenn mehr als nur 8 Prozent der Befragten planen, in den kommenden 12 Monaten ein Auto zu kaufen.
Der Antriebs-Mix bei den Neuwagen überrascht weniger. 46 Prozent der Befragten haben sich für einen Benziner entschieden, 24 Prozent für einen Hybriden und 17 Prozent für ein rein elektrisches Auto. Einen Diesel wählten nur noch 13 Prozent aller befragten Autokäuferinnen und Autokäufer. Was sagt die Umfrage nun in Bezug auf den Zuwachs an Elektrofahrzeugen konkret aus?
Die Verkäufe rein elektrischer Wagen steigen zwar, doch die empfundene begrenzte Reichweite sowie das noch nicht ausgereifte Ladestationsnetz bleibt das Piece de Résistance. Dazu schrecken die höheren Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeuges tendenziell eher ab. Der Diesel scheint aufgrund der Imageprobleme ein Auslaufmodell zu sein. Allerdings bleibt es interessant zu beobachten, wie dieses Verhalten in den nächsten Monaten beeinflusst wird durch die jüngsten Versorgungsengpässe und Preiserhöhungen fossiler Brennstoffe.
Interessant ist, dass während der Planungsphase eines Autokaufs häufiger mit dem Gedanken gespielt wird, auf ein Elektroauto umzusteigen. Effektiv gekauft wurde von diesen Personen dann aber doch ein Verbrenner. Wie erklären Sie sich diesen Sinneswandel?
Elektroautos sind spannend. Es ist etwas Neues und wird in der Werbung stark gepusht. Man ist grundsätzlich interessiert, aber am Ende bleibt der Autokäufer pragmatisch und wählt etwas aus, dass er bereits kennt.
Welches sind die wichtigsten Kriterien beim Autokauf?
Das sind die üblichen Verdächtigen: Das Preis-/Leistungsverhältnis, die Sicherheit und die Zuverlässigkeit. Inwiefern der Garagist beim Autokauf eine Rolle spielt, wurde nicht befragt. Wir gehen aber davon aus, dass diese Rolle zentral bleibt. Interessant ist, dass gemäss Umfrage die Umweltfreundlichkeit und ein niedriger CO2-Ausstoss nur von 8 beziehungsweise 4 Prozent der Befragten genannt werden. Zudem wird öffentlich auch diskutiert, wie umweltfreundlich Elektroautos wirklich sind. Da besteht offensichtlich noch Optimierungspotenzial, um mit transparenten Informationen das Kaufverhalten beeinflussen zu können.
Bisherige Artikel der Serie Boxenstopp:

Quelle: Generali/Cupra
mig. Herr Müller, was hat Sie am Umfrageresultat persönlich am meisten überrascht?
René Müller, Head of Product Management Non Life bei Generali Schweiz: Der Umstand, dass knapp ein Viertel der Befragten in den vergangenen 12 Monaten ein Auto gekauft haben, ist tatsächlich überraschend. Und dies trotz der mit der Corona-Situation verbundenen Unsicherheit. Angesichts der gelockerten Corona-Massnahmen hätte es zudem nicht überrascht, wenn mehr als nur 8 Prozent der Befragten planen, in den kommenden 12 Monaten ein Auto zu kaufen.
Der Antriebs-Mix bei den Neuwagen überrascht weniger. 46 Prozent der Befragten haben sich für einen Benziner entschieden, 24 Prozent für einen Hybriden und 17 Prozent für ein rein elektrisches Auto. Einen Diesel wählten nur noch 13 Prozent aller befragten Autokäuferinnen und Autokäufer. Was sagt die Umfrage nun in Bezug auf den Zuwachs an Elektrofahrzeugen konkret aus?
Die Verkäufe rein elektrischer Wagen steigen zwar, doch die empfundene begrenzte Reichweite sowie das noch nicht ausgereifte Ladestationsnetz bleibt das Piece de Résistance. Dazu schrecken die höheren Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeuges tendenziell eher ab. Der Diesel scheint aufgrund der Imageprobleme ein Auslaufmodell zu sein. Allerdings bleibt es interessant zu beobachten, wie dieses Verhalten in den nächsten Monaten beeinflusst wird durch die jüngsten Versorgungsengpässe und Preiserhöhungen fossiler Brennstoffe.
Interessant ist, dass während der Planungsphase eines Autokaufs häufiger mit dem Gedanken gespielt wird, auf ein Elektroauto umzusteigen. Effektiv gekauft wurde von diesen Personen dann aber doch ein Verbrenner. Wie erklären Sie sich diesen Sinneswandel?
Elektroautos sind spannend. Es ist etwas Neues und wird in der Werbung stark gepusht. Man ist grundsätzlich interessiert, aber am Ende bleibt der Autokäufer pragmatisch und wählt etwas aus, dass er bereits kennt.
Welches sind die wichtigsten Kriterien beim Autokauf?
Das sind die üblichen Verdächtigen: Das Preis-/Leistungsverhältnis, die Sicherheit und die Zuverlässigkeit. Inwiefern der Garagist beim Autokauf eine Rolle spielt, wurde nicht befragt. Wir gehen aber davon aus, dass diese Rolle zentral bleibt. Interessant ist, dass gemäss Umfrage die Umweltfreundlichkeit und ein niedriger CO2-Ausstoss nur von 8 beziehungsweise 4 Prozent der Befragten genannt werden. Zudem wird öffentlich auch diskutiert, wie umweltfreundlich Elektroautos wirklich sind. Da besteht offensichtlich noch Optimierungspotenzial, um mit transparenten Informationen das Kaufverhalten beeinflussen zu können.
Bisherige Artikel der Serie Boxenstopp:
- Sandro Piffaretti, VR-Präsident SAG
- Léa Miggiano, Co-Gründerin Carvolution
- Reto Cavegn, ehemaliger Geschäftsführer TCS Sektion Zürich
- Frank Ammann, Geschäftsführer Kumschick Sports Cars AG
- Thomas Ingenlath, CEO Polestar
- Thomas Schäfer, Vorstandsvorsitzender von Skoda
- Volker Wistorf, Leiter Anwendungstechnik bei der André Koch AG
- Thomas Rücker, Managing Director Iveco (Schweiz) AG
- Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender BMW AG
- Arnd Franz, Europachef LKQ
- Jvan Hutter, Leiter Business Management / Controlling Figas
- Michael Jost, bis April 2021 Chief Strategy Officer Volkswagen
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