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Präzision bei der Kalibration

Die Anzahl der Fahrerassistenzsysteme FAS steigt kontinuierlich und die Regelgüte der digitalen Helferlein nimmt zu. Damit steigen auch die Ansprüche an die Werkstattprofis, die Sensorik auf das Fahrzeug zu justieren. Nur wenn die FAS-Sensorik auf die geometrische Fahrachse ausgerichtet ist, können die Systeme auch wie gewünscht ihre Aufgabe erfüllen. Doch wie genau muss die Kalibration erfolgen? Eine Übersicht.
Publiziert: 13. Mai 2024

Von

Andreas Senger


										Präzision bei der Kalibration
Immer mehr Fahrerassistenzsysteme FAS werden zur Unterstützung in modernen Fahrzeuge integriert oder durch neue Hard- und Software implementiert. Foto: Bosch

Fahrerassistenzsysteme FAS sind in der Automobiltechnik nicht mehr wegzudenken. Die Anzahl der elektronischen Fahrhelferlein steigt bei Neufahrzeugen kontinuierlich, und die Marktdurchdringung ist aufgrund der gesetzlich vorgegebenen Mindestausstattung gross. Entsprechend lohnt es sich vermehrt auch für kleinere Garagen, sich ein Kalibrationswerkzeug zu beschaffen, um die Systeme bei Sensor- oder Steuergerätewechsel, Tiefer- oder Höherlegung eines Fahrzeuges mittels Fahrwerksmodifikationen, Frontscheibenwechsel oder Unfallreparaturen neu zu kalibrieren.

Bei der Kalibration wird grundsätzlich zwischen statischer und dynamischer Art unterschieden. Die dynamische Kalibration hat den Vorteil, dass ein ausgewechselter Sensor auf einer Probefahrt sich selbsttätig den Umgebungsparametern anpasst. Mittels Diagnosetester werden grundsätzlich verschiedene Fahrmanöver verlangt und die Software korrigiert die geometrische Ausrichtung selbstständig auf der bis zu 30 km langen Kalibrationsfahrt. Diese Selbstjustierung ist aber nur innerhalb der Software-Systemgrenzen möglich. Wurde beispielsweise die Radaraufnahme durch einen Bagatellunfall verbogen, kann der Sensor sich durch die Verstellung nicht mehr selber kalibrieren. Ausserdem sind dynamische Kalibrationsfahrten immer witterungsabhängig und somit nicht immer durchführbar.

Die dynamische Kalibration können Systeme auch kontinuierlich vornehmen und sich im Fahrbetrieb dank Redundanz selber prüfen. Beispielsweise werden die Frontkamerabilder und die erkannten Objekte des Frontradars/-lidars in der Sensordatenfusion übereinandergelegt und die Plausibilität geprüft. So kann das System eine Fehlmessung und damit ein Fehlverhalten der FAS ausschliessen oder zumindest minimieren.

 

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